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Jugendliche aus Lateinamerika und Deutschland entwickeln gewerkschaftliche Aktionspläne

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25 March, 2022Eine Gruppe junger Menschen von IndustriALL-Mitgliedsorganisationen aus Lateinamerika und Deutschland traf sich am 22. März per Videokonferenz, um die Fortschritte ihrer gewerkschaftlichen Aktionspläne zu vorzustellen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jugendprojekts von IndustriALL Global Union, IG Metall und Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) stellten Ideen für die Umsetzung der gewerkschaftlichen Aktionspläne (planes de acciones sindicales, PAS) vor, die sie in ihren Ländern entwickeln.

Die „PAS“, auch „Projekte“ genannt, reichen von Vorschlägen für den internationalen Gewerkschaftsaustausch über Solidaritätsfestivals bis hin zu organisations-, bildungs- und sozialpolitischen Maßnahmen, um mehr Jugendliche in Gewerkschaften zu organisieren und sie stärker in gewerkschaftliche Strukturen und Aktionen einzubinden.

So erklärte die junge Nisan von der IG Metall, dass es in ihrem Projekt um den Austausch von Jugendlichen der Gewerkschaften aus Deutschland, Spanien und Argentinien gehe. Das Ziel wäre es, verschiedene Themen zu beleuchten – etwa die Elektromobilität, Umweltfragen oder die Situation der Gewerkschaftsbewegung in den verschiedenen Ländern – und darüber nachzudenken, wie die Arbeitsrealität bei Volkswagen verbessert werden kann.

Phelipe von der Chemiegewerkschaft ABC-CNQ/CUT aus Brasilien sagte, in seinem Projekt gehe es um ein Solidaritätsfestival für junge Menschen:

„Mein PAS ist Teil eines sozialpolitischen Rahmens. Ich habe mit unseren Stadträten gesprochen und wir haben beschlossen, ein Jugendfestival zu veranstalten. Wir wollen junge Menschen zusammenbringen und über die ernsten wirtschaftlichen Probleme reden, mit denen sie zu tun haben. Die Idee ist, dass jeder auch Lebensmittel beisteuert, um den Bedürftigsten in unserer Gemeinschaft zu helfen und so die Gewerkschaft näher an die arbeitslose Arbeitnehmerschicht heranzubringen."

Mehrere der Aktionspläne zielen darauf ab, junge Menschen stärker in die Gewerkschaften einzubinden. So erklärten Deisy von der mexikanischen Bergarbeitergewerkschaft und Jony Acevedo von der honduranischen Textilarbeitergewerkschaft, dass jeder von ihnen in seinem Land Gewerkschaftsschulen mit verschiedenen Aktivitäten und Workshops einrichten werde, um jungen Menschen zu erklären, was Gewerkschaften sind und wie wichtig es ist, für ihre Rechte zu kämpfen.
Joseleine die junge Präsidentin der südbrasilianischen Textilarbeitergewerkschaft CNTV/CUT, erklärte, dass es in ihrem PAS darum gehe, ein Büro des Arbeitsvermittlungssystems des brasilianischen Arbeitsministeriums in die Stadt zu holen, um eine Berufsbildungspolitik zu entwickeln und Arbeitsplätze für Arbeitslose, insbesondere für junge Menschen, zu vermitteln. Sie sagte, dass sie bereits Gespräche mit dem Arbeitsministerium und dem Bürgermeister der Stadt geführt habe, die beide Interesse an ihrem Vorschlag bekundet hätten.

Marino Vani, der IndustriALL-Regionalsekretär, gratulierte den Jugendlichen zu ihren Fortschritten bei der Ausarbeitung der Projekte und PAS und stellte die Tagesordnung für den nächsten internationalen Austausch vor, der vom 10. bis 16. Juli in Argentinien stattfinden wird:

"Wir werden in Argentinien einen Raum haben, um Erfahrungen über die Fortschritte der 35 an den Projekten und PAS beteiligten jungen Menschen auszutauschen, damit wir gemeinsam lernen.

Auf der Tagesordnung dieser Austauschwoche steht: das Kennenlernen der jeweiligen Gewerkschaftskulturen und -strukturen, Informationen über den Tarifverhandlungsprozess der Industriegewerkschaften in Argentinien, der Besuch von Gewerkschaften, das Kennenlernen der Zusammenarbeit mit der sozialen Bewegung in Argentinien und eine Debatte über zehn Jahre Arbeit in diesem Jugendprojekt von IndustriALL, IG Metall, FES und Industriegewerkschaften aus neun lateinamerikanischen Ländern.“